Seit 1.7.2010 gilt in Wien die von der SPÖ eingebrachte und von FPÖ und ÖVP unterstützte Verschärfung des Bettelverbots, demzufolge jede Form des „gewerblichen Bettelns“ in ganz Wien verboten worden ist. Als „gewerbliches Betteln“ gilt allerdings jede wiederholte Form des Bettelns das zum eigenen Einkommen beitragen soll.
Auf einem Aktionismusseminar der Grünen Bildungswerkstatt wurden Ideen zum Bettelverbot gesammelt und ausgearbeitet.
Erste Ideen daraus sollen nun am Samstag den 31.7.2010, der zufällig dem Namenspatron Ignatius von Loyola gewidmet ist. Dieser war vor Gründung der Jesuiten ein Jahr lang in Europa als Bettelmönch unterwegs. Betteln gehört also zum abendländischen bzw. christlichen Kulturerbe! ;-)
Die Aktion soll drei Teile enthalten:
Aktion mit Straßenkreide zur Wiedersichtbarmachung der vertriebenen BettlerInnen (am besten zu zweit machen): Eine Person setzt, kniet, legt sich in BetterInnenpose Ein umgedrehter Bettlerinnenhut) z.B. mit Schild: „Geschäft behördlich geschlossen“, „Hier wird nicht mehr gebettelt“ ...) nieder. Am besten Gleich mit Fotoapparat, Videocam dokumentieren. Die Andere Person zeichnet am Boden Umrisslinien vom bettelnden Menschen mit unterschiedlichen Texten dazu, z. B.: „Hier bestand die Möglichkeit ihrer christlichen Nächstenliebe nachzukommen“, oder: „Hier stand einmal ein Bettler, der ihnen die Möglichkeit gab ihr schlechtes Gewissen zu beruhigen“,…
Anschliessend Strassennichtsammlung mit verschlossenen (Nicht)Sammelbüchsen. Auf diesen kann ein Schild mit durchgestrichenem BettlerInnenhut aufgeklebt werden. An die nichtspenden PassantInnen können Klebeetiketten mit durchgestrichenem Bettlerhut verteilt werden.
Geplant ist auch, Standorte vertriebener BettlerInnen bzw. der SolibettlerInnen virtuell via Googlemaps wieder sichtbar zu machen. Bitte daher Standorte sammeln!
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